Japanese Food


Wenn das Stichwort „japanische Küche“ fällt, denken die meisten sofort an Sushi . Tatsache ist jedoch, dass Sushi neben den vielen anderen japanischen Spezialitäten meist eine Nebenrolle spielt.

In Japan wird zwischen Hausmannskost (kateiryori) und gehobener Kost (ichiryuryouri) unterschieden. Roher Fisch, quasi der Hauptbestandteil von Sushi, gibt es entweder einzeln (Sashimi) oder mit Reis (Sushi) . Reis – und dieser Fakt ist wohl weniger erstaunlich – ist das Hauptnahrungsmittel.
Gemüse, Fleisch und Fisch kommen durchaus oft in den Mahlzeiten vor. Besonders Kobe Beef trifft man immer wieder auf der Menukarte in gehobeneren Restaurants an.
Die japanische Ernährung ist sehr leicht, fettarm und enthält zudem sehr wenig Zucker. Ein Ice-Tea zum Beispiel, so wie wir ihn kennen, wäre für die Japaner wohl schon beinahe Sirup. Die Japaner trinken schlicht und einfach gekühlten Tee ohne dabei Zucker, Süssstoff – oder anderes dazuzugeben.
Da vieles roh gegessen wird und auch oft Meerpflanzen in der Ernährung vorkommen, sind die Speisen stets gesund und vitaminreich. Ob sie für unseren Gaumen immer schmackhaft sind, nun, das ist ein anderes Thema. Wer morgens einen Kaffee und Müsli in Japan sucht, würde ohne die tausenden Starbucks Filialen durchaus in Schwierigkeiten geraten. Die meisten Japaner leiden unter einer Milchunverträglichkeit und konsumieren aus diesem Grund praktisch keine Milchprodukte. Eine Lösung für trendige und hippe Japaner, die doch gerne mit dem „Käffele-Kult“ mittun wollen ist die Sojamilch.
Des Weiteren essen viele Japaner gerne Nudeln, sei es in Form eines Menus oder als Bestandteil einer Miso-Suppe oder zum Frühstück. Im Allgemeinen gestaltet sich das Frühstück reichhaltig salzig und fleisch- oder fischhaltig.
Instantgerichte, meistens eine Plastikbox mit Nudeln, sind in Japan weitverbreitet, denn es geht schnell, ist einfach, billig und lecker. Das Abendessen ist die japanische Hauptmahlzeit, wobei meistens mehrere verschiedene Speisen zubereitet werden. Das Mittagessen fällt im Vergleich dazu spärlich aus. Der hektische Alltag scheint hier wenig Raum für ein ausgedehnteres Essen zu lassen.

Typische japanische Nahrungsmittel, die vielen Touristen - vielleicht auch euch - noch unbekannt sind:

- Dashi (Brühe aus Fisch, Pilzen etc.)
- Shoyu (dünne Soyasauce)
- Sake (Reiswein, der praktisch zu jeder Mahlzeit in einem kleinen Gläschen serviert wird)
- Miso (Bohnenpaste)
- Udon (sehr dicke Weizennudeln) und Somen (dünne Fadennudeln)
- Tsukemono (eingelegte Sachen – meistens Gemüse)

Essen hat in Japan einen beträchtlich höheren Stellenwert als bei uns in Europa. Essen ist mehr als bloss sich ernähren, es ist eines der grössten Glücksgefühle und wird auch dementsprechend zelebriert. Dies wiederspiegelt sich nicht nur in der sorgfältigen Zubereitung und Darbietung der Speisen, es ist auch auffallend, wie bewusst man sich Zeit zum Essen nimmt. Diese Haltung ist durchaus ansteckend und der Reisende beginnt die Esskultur plötzlich mit ganz anderen Augen zu sehen. Das japanische Essen setzt beim Westler eine gewisse Offenheit voraus. Nicht immer schaut alles sonderlich appetitlich aus und in vielen Fällen kann man nicht genau identifizieren, was vor einem auf dem Teller liegt oder in der Suppe schwimmt. Das sollte einen jedoch nicht abschrecken den lohnenden Versuch zu wagen, ein unverständliches Gericht oder gar ein ganzes Überraschungs-Menu zu kosten – auch ich bin fit und munter wieder von meiner Reise zurückgekommen.
Da die meisten Menus japanisch geschrieben sind, ist es unmöglich zu wissen, was man bestellt - auch aus englisch verfassten Menus wird man oft nicht besonders viel schlauer. Das Einzige, was bei der Bestellung wirklich hilft, sind die kunstvoll aus Plastik nachgebildeten Speisen. In fast jedem Restaurant gibt es eine Vitrine gefüllt mit verschiedensten nachgebildeten Speisetellern, die mit Preis und Namen versehen sind. Trinkgeld ist in Japan absolut tabu. Es wird nicht gegeben und genauso wenig akzeptiert.
Mehr als ein paar unverständliche Blicke und das Retournieren des Trinkgeldes wird nicht geschehen, wenn der unbedarfte Reisende ein paar Münzen liegen lässt.